18.3.2019

Los gehts

Aller Anfang ist schwer. Oder auch nicht. Zum Start einen Lemberger von Jürgen Ellwanger aus der schwäbischen Heimat. Nicht als Symbolik. Es gab halt Rostbraten.

Ein Weinblog also. Wie viele andere Weinblogs mit Sicherheit erstmal Selbstzweck. Man erinnert sich doch viel besser, wenn man aufschreibt, was man so getrunken hat. Und hier ist man gezwungen ein paar mehr Worte zu schreiben als “rote Frucht, lecker”, was genau so viel zu oft in den Notizen landet. Und noch ein bisschen mehr Selbstzweck nachdem ich auf Hugo gestoßen bin. Das Webseitentool, nicht das Hipstergesöff. Blogs ohne CMS und Datenbank. Mit Versionierung für Nerds und dann noch super einfach. Count me in!

Eingerichtet, rumgebastelt, noch ein bisschen mehr gebastelt, weil nichts mit Computern ist super einfach, und dann nach dem richtigen Eröffnungsthema gesucht. Groß soll es sein, teuer, kein Saufwein, das kommt nicht gut. Egal wie der Blog heißt. Dann gab es aber Rostbraten und so ist es weder groß noch Saufwein geworden. Oder aber ein großer Saufwein. Im besten Sinne.

Wenn ich an Rostbraten denke, dann denke ich nämlich an Lemberger. Und wenn ich Lemberger trinke, dann träume ich von Rostbraten. Und überhaupt ist Württemberg halt einfach Lemberger-Land. Wikipedia meint 1705 Hektar wachsen hier. Einsame Spitze in Deutschland. Match made in heaven oder so ähnlich. Heute also Lemberger. Zum Start also Lemberger. Es gibt einen vom Hebsacker Lichtenberg aus dem Jahr 2016. Quasi um die Ecke hier aus dem Remstal. Der Wein kommt vom Weingut Jürgen Ellwanger.

Beim Einschenken hat er eine saftig rote Farbe im Glas. Sofort gibt es rote Kirschen, ein paar Kräuter und im Hintergrund eine Note von Vanille in der Nase. Sehr klar und überhaupt nicht schwer.

Der Wein zieht beim ersten Schluck. Nicht unangenehm, aber man merkt es schon. Viel Würze. Der Geschmack und die Struktur legen sich sofort überall hin. Dabei bleibt aber eine frische Säure. Man kann nicht anders, gleich noch einen Schluck. Die Kirsche bleibt dann kühl und lange liegen. Ein bisschen zu jung vielleicht. Nicht unbedingt ein Meditationswein, muss er auch nicht. Mit mehr Zeit und Luft kommen dann mehr Gewürze in die Nase. Die Kühle und die Ermunterung nochmal das Glas zu füllen bleiben aber.

Das passt gut. Sehr gut sogar. Am Fleisch, das bei 54 Grad Wassertemperatur noch eine Runde geschwommen ist, um dann unterm Feuer zu landen ist nämlich nur Salz. Da sind Gewürze aus der flüssigen Begleitung eine echte Bereicherung. Zwiebeln gibt es heute auch keine. Nur ein bisschen Brot. Rostbraten nackt sozusagen. Jetzt wird klar, dass es eine gute Entscheidung war hiermit einzusteigen. Rostbraten, Lemberger, Heimat. Kann man mal machen die Kombination. Muss man sogar machen.

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