21.7.2019

Öko-Weingut Zang - Bronner

Piwi und lecker muss kein Widerspruch sein. Es gibt Bronner aus dem Jahr 2014 vom Öko-Weingut Zang.

Manchmal meint es das Schicksal gut und man landet auf der Suche nach einem Cafe auf einem Parkplatz in Nordheim. Vom Beifahrersitz hör ich nur Zang und in meinem Kopf rattert es und ich erinnere mich an einen Artikel, den ich vor kurzem gelesen und einen Podcast, den ich vor längerem gehört habe. Rainer Zang? Kann sein, da steht ein R im Logo. Jackpot. Noch mehr Glück, dass der Junior gerade vor die Tür kam, weil sonntags hätten wir nicht geklingelt. Aber wo wir nun schonmal da waren und so vor der Weinkarte in der Probierstube standen, stellte sich schnell die nächste Frage: Bronner? Was ist das denn?

Die Frage kommt wohl öfter. Bronner ist eine pilzwiderstandsfähige Züchtung (Piwi), die bei Zang so gut wie gar nicht gespritzt werden muss. Das ist für ein Bioweingut natürlich ein enormer Vorteil, aber was wirklich zählt ist letztlich was im Glas ankommt. Dort befindet sich ein Bronner aus dem Jahr 2014, also leicht angereift und ab Weingut so zu erwerben. Das ist bei Zang auch wichtig, es wird nämlich sowieso empfohlen den Weinen nach der Abfüllung noch zwei bis drei Jahre Ruhe in der Flasche zu gönnen. Hier war es halt etwas mehr. Trotzdem waren die Erwartungen nicht besonders hoch. Bisher waren Piwis im Glas immer nennen wir es mal schwierig.

In der Nase ist der Bronner schon sehr cremig, man merkt den Holzausbau, die Reife schwingt auch mit. Schalen von Kernobst, die schon eine Weile an der Luft liegen, gelb, komplex. Im Mund weich, hinten am Gaumen zeigt sich aber Würze, Struktur, eine Idee von bitterer Orange, etwas Zitrus. Wenn man den Wein im Mund hatte wird er beim Riechen viel heller, klarer. Insgesamt ist er ziemlich lang und die Cremigkeit wird von einer zarten Säure schön balanciert.

Das passt toll zu grünem Thai-Curry. Nicht unbedingt die Nase, da wird er fast sprittig, aber im Mund wird er noch weicher, cremiger mit dunklen, gelben, reifen und süßen Früchten. Das rundet die Schärfe und Kokosnuss im Curry perfekt ab. Es muss also nicht immer Riesling mit Restsüße zum Curry sein. Und auch nach dem Essen bleibt der Wein ein schöner Begleiter durch den Abend.

Das, was da im Glas ist, ist also wirklich guter Wein. Und eben gerade kein guter Wein für den Preis oder guter Wein für einen Piwi. Nein, das ist einfach guter Wein.

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