27.10.2019

Andreas Durst - Grosser Durst 2014

Von Andreas Durst gibt es den Riesling Grosser Durst aus dem Jahr 2014.

Einen beeindruckenden Portugieser von Andreas Durst hatten wir schon im Glas, nun galt es herauszufinden ob der Riesling da mithalten kann. Ein Glücksfall, dass wir noch eine Flasche Grossen Durst aus dem Jahr 2014 ergattert haben, die Weine brauchen nämlich Zeit im Keller.

Die erste Nase ist eher dunkel, cremig, minimal Frucht, wirklich fast gar nicht, höchstens etwas Birne direkt nach dem Einschenken. Die verschwindet dann an der Luft und macht Platz für jede Menge Mineralität. Da ist Stein und etwas Petrol, man riecht die Zeit in der Flasche leicht. Im Mund ist der Wein sehr klar, geradeaus, null Frucht dafür aber umso mehr Struktur mit einer geilen Säure. Sehr lang und zupackend auf der Zunge. Die Mischung aus dieser Säure und der Struktur im Wein harmoniert unglaublich schön und das Spiel zwischen den Komponenten bleibt ewig auf der Zunge liegen. Das macht von Anfang an richtig Spaß.

Im Laufe des Abends wird die Mineralik immer intensiver, jede Menge Würze, trotzdem diese Klarheit im Mund. Vielleicht etwas Grapefruit, etwas Zitrusbitterkeit. In der Nase ein Hauch Wärme und Weichheit, im Mund weiter das intensive Säureerlebnis und die Struktur. Es wird zum echten Test der Selbstkontrolle die Flasche nicht an einem Abend zu leeren.

Am zweiten Tag hat der Wein nichts von seiner Kraft verloren. Er ist sogar noch frischer geworden. Nasser Stein, die leichten Reifenoten und trotzdem diese Klarheit mit der mächtigen Säure, die sofort überall zieht wo man nur so dran ziehen kann und trotzdem nie unangenehm wird. Der Tag Luftkontakt bringt zum Stein noch frisch gepressten Zitronensaft. Zur Hausmacher Leberwurst und selbst gebackenem Roggenbrot ein Knaller. Man merkt dem Wein die Jahre kaum an und hat das Gefühl, dass er ewig so weitermachen kann. Leider ist jetzt die Flasche leer.

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