22.12.2019

Benedikt Baltes - Buntsandstein Portugieser 2016

Wir trinken einen Portugieser vom Buntsandstein von Benedikt Baltes aus dem Jahr 2016.

Als reinsortiger Portugieser hat man es nicht leicht, wenn der letzte verkostete Wein dieser Rebsorte auf dem Blog der von Andreas Durst war. Trotzdem findet sich heute im Glas wieder ein solcher Wein. Dieses mal von Benedikt Baltes, der eigentlich für seine Spätburgunder vom Weingut Stadt Klingenberg bekannt ist und den es jetzt aus Churfranken an die Ahr gezogen hat. Die Anteile am Weingut in Klingenberg hat er verkauft und wird sich jetzt auf das Familienweingut in Dernau konzentrieren. Heute aber noch Wein der alten Wirkungsstätte.

Kellerkalt, direkt nach dem Aufschrauben ist das ein ziemlicher Stinker. Tierstall, fast sowas wie Feuerstein dahinter, sehr intensiv aber nicht unangenehm. Mit Luft geht das dann in Richtung rotes Fleisch mit roter Frucht. Im Mund ist der Wein von Anfang an sehr klar, frisch, helle Kirschen, Hagebuttentee.

Mit Temperatur wird die Nase rauchiger, etwas Speck, der Tierstall verschwindet fast. Was noch bleibt bringt mit dem kühlen, leicht fruchtigen Mundgefühl die nötige Spannung. Man muss sich bremsen bei dieser Flasche, falls man mehr als einen Abend probieren will. Den Wein kann ich mir auch im Sommer auf der Terrasse vorstellen. Frischer als der Durst, sicher mit weniger Tiefe, ein anderer Wein zu anderen Gelegenheiten. Spaß macht das aber, da braucht man nicht diskutieren. Viel Spaß.

Am zweiten Tag sind im Duft dann trockene Gewürze, etwas Holz, dunkle Beeren. Der Stall ist verschwunden. Die Kirsche im Mund wird intensiver, Hagebutte ist da immer noch. Beim Riechen ist der Wein tief und voll, dabei gleichzeitig so frisch und geradeaus am Gaumen, so schlank, so trinkig. Und das ohne je belanglos zu werden.

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