19.1.2020

Johann Ruck - Myophorium 2009

Wir trinken einen Silvaner vom Weingut Johann Ruck aus Iphofen aus dem Jahr 2009, der bis zum Verkauf viel Zeit bekommen hat.

Die heutige Flasche ist ein Mitbringsel aus Iphofen, benannt nach einer Bodenschicht im Gipskeuper. Der Silvaner Myophorium aus dem Jahr 2009 vom Weingut Johann Ruck wird im Holz ausgebaut und bekommt viel Zeit sich zu entwickeln bevor er dann verkauft wird.

Im Glas gibt sich der Wein erstmal als leichter Stinker, eher zurückhaltend, eher dunkel. Er braucht etwas Zeit und mit Luft kommt dann mehr Aromatik: eingebundenes, aber doch deutliches Holz, Aprikose, etwas Mineralik. Im Mund sehr lang, konzentriert, die Zeit, die der Wein hatte merkt man ihm an. Da ist Nelke, Extrakt auf der Zunge, beim Trinken kommt eingekochte Frucht in die Nase. Aprikosenmarmelade. Im Mund weniger Holz, in der Nase deutlicher, dicht. Leider scheint die Säure ein klein wenig verloren gegangen zu sein, es fehlt die Kante oder zumindest etwas, das gegen die konzentrierten Aromen bestehen kann. Es fehlt die Frische. In die Nase kommt Honig, aber irgendwie auch gemüsige Noten. Interessant ist der Wein in jedem Fall.

Am zweiten Abend ist er würziger, die Säure zeigt sich mehr, der Wein ist offener, komplex, Rauch, etwas Speck vielleicht, die Aprikose des ersten Abends ist komplett verschwunden und maximal eine Note überreifer Apfel ist zurückgeblieben. Im Abgang leicht alkoholisch, füllt den Mund voll aus, Kartoffelsuppe, Speckwürfel und enorme Länge. Es ist schön zu sehen, was man aus Silvaner alles machen kann. Mir persönlich fehlt leider etwas die Spannung, der Mittrinkerin hat er deutlich besser geschmeckt.

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