11.10.2020

Framingham - F-Series Pinot Noir 2016

Wir trinken einen Pinot Noir aus Neuseeland: Vom Weingut Framingham einen F-Series 2016.

Beifang im Onlineshopping. Die meisten Leser werden das kennen. Man kauft gezielt ein, zwei Kisten Wein und irgendwie landen dann einzelne, interessant klingende Flaschen noch zusätzlich im Warenkorb. Eine solche Flasche probieren wir jetzt. Wir trinken vom Weingut Framingham aus Neuseeland einen Pinot Noir F-Series aus dem Jahr 2016. Das ist natürlich ziemlich jung, auch wenn der Jahrgang auf der Südhalbkugel immer etwas früher dran ist als bei uns, in diesem Fall wurde Ende März/Anfang April gelesen. Framingham macht Wein in Marlborough, was ganz im Norden der Südinsel Neuseelands liegt. Die nachhaltig angebauten und handgelesenen Trauben kommen zum größten Teil aus einem Weinberg im Wairau Tal. Die Trauben werden dann spontan vergoren, 26 Tage auf der Maische gelassen und anschließend mit einem Viertel Neuholz für 13 Monate in Barriques ausgebaut.

Der Wein wirkt gleich nach dem Aufschrauben sehr dicht, viel rote Frucht ist in der Nase, ein bisschen Grenadine und etwas Wurzelgemüse. Etwas Waldboden im Geruch und auf der Zunge, eher herb. Langsam kommt Kirsche dazu und gleichzeitig wird das Tannin intensiver und entwickelt mehr Zug. Halbes Jahr mehr Zeit hin oder her, 2016 ist für diesen Wein noch wirklich frisch und ich denke, dass ein paar Jahre im Keller hier richtig gut tun würden.

Obwohl schon am ersten Tag einiges an Struktur vorhanden war intensiviert sich das noch am zweiten Tag. Zur Kirsche kommt jetzt ein bisschen Nelke, erdige Aromen, etwas Marzipan und viel Kraft. Mir gefällt der Gerbstoff gut, fühlt sich gut an, ist gut eingebunden, feinkörnig, weich und trotzdem packend.

Noch einen Tag später wird der Wein tatsächlich noch dichter. Es duftet nach Blaubeeren, etwas Süßholz, weiter die Kirsche und die Nelke. Intensive Struktur, aber nicht so, dass das Holz ruppig wird oder alles Andere in den Schatten stellt. Es ist deutlich spürbar aber gut integriert. Zum Rostbraten passt das gerade richtig gut. Die Röststoffe vom Fleisch passen gut zum Gerbstoff und der Frucht wird dadurch die Bühne geboten, die sie verdient hat. Klar Kirsche, dunkle Beeren und zum Essen sogar noch richtig viel Frische.

Ich würde den Wein nicht unbedingt in die Schublade der leichtfüßig, eleganten und feingliedrigen Pinots stecken. Dafür ist zu viel Fleisch am Knochen, zu viel Bumms dahinter. Aber zum Essen macht das jetzt schon sehr viel Spaß und mit ein bisschen mehr Kellerreife dürfte der Wein auch Solo noch besser werden. Froh darüber, dass ich ihn gekauft habe, bin ich jetzt schon.

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