14.2.2021

Domaine Vacheron - Guigne-Chèvres 2015

Wir trinken von der Domain Vacheron einen Sauvignon Blanc Guigne-Chèvres aus 2015.

Trotz Valentinstag gibt es Sauvignon Blanc, eine Rebsorte zu der ich meine Beziehung nicht unbedingt mit Liebe umschreiben würde. Es bessert sich aber und es ist ja auch nicht so, dass es immer kompliziert wäre. Ganz im Gegenteil sind immer wieder richtige Entdeckungen unter den probierten Weinen. Dieses mal kommen die Trauben aus Frankreich. Im Sancerre am Ufer der Loire wird überwiegend Sauvignon Blanc angebaut. Dazu gibt es noch einen kleineren Teil mit Pinot Noir. Alles, was nicht aus diesen beiden Rebsorten besteht wird Landwein. Die Domaine Vacheron bearbeitet dort etwa 40 Hektar Reben. Wie bei fast allen Weinen, die von uns probiert werden passiert das ökologisch und mit viel Handarbeit. Die Reben für diesen Wein, der 2015 geerntet wurde, stehen in der Lage Guigne-Chèvres auf kalkhaltigen Böden. Es wird von Hand gelesen, mit weinbergeigenen Hefen spontan vergoren und anschließend im Holz ausgebaut.

Der Sauvignon Blanc ist nach dem Öffnen erstmal zurückhaltend. Das finde ich auf jeden Fall schonmal sympathisch. Er ist weder besonders grün noch besonders exotisch. Da sind reife, aber eher säuerliche Äpfel und etwas Birne. Am Gaumen ist er super frisch, die Säure ist lebendig und ganz hinten auf der Zunge bleibt ein kleines bisschen Maracuja liegen. Der Wein ist super saftig, mit Luft kommen Beeren in den Duft und eine Note buttrige Cremigkeit. Er ist fein, elegant und eher leise.

Der Wein wird mit Luft immer weicher. Man meint die beginnende Flaschenreife zu riechen, es gibt minimal Aceton im Hintergrund, aber weiter passiert in der Nase eher wenig. Man muss schon genau hinriechen und sich darauf einlassen. Auf der Zunge ist jetzt Honig, die Frucht bleibt, die Eleganz auch. Er entwickelt dazu aber eine tolle mineralische Struktur an den Zungenrändern. Schon wieder eine neue Sauvignon Blanc Erfahrung für mich. Nachdem bis jetzt Zeter den Benchmark gesetzt hatte, ist das hier zwar anders aber mindestens auf gleichem Level. Um fair zu sein halten sich aber auch die bisher probierten Flaschen Sauvignon Blanc aus Frankreich in Grenzen. Zeit das zu ändern!

Über Nacht wird der Duft noch komplexer. Immer noch unaufdringlich und leise, kann man jetzt aber noch mehr verschiedene Früchte wiederfinden. Sowohl in der Nase als auch im Geschmack. Er bekommt mehr Struktur aus der Mineralik, die jetzt auch oben am Gaumen angekommen ist. Die leichte Buttrigkeit bleibt aber. Sehr balanciert und fein, da ist jetzt auch grüne Paprika zur Maracuja dazugekommen, aber so perfekt balanciert, abgerundet und eingebunden, dass das mit der Mineralik ganz viel Freude macht.

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