7.2.2021

Heinrich - Chardonnay Leithaberg 2014

Wir trinken vom Weingut Heinrich aus Österreich eine Flasche Chardonnay Leithaberg aus 2014.

Anders als bei der letzten Flasche vom Weingut Heinrich, ist bei dierser vom Verschluss bis zur Flasche selber alles Glas. Das ändert natürlich aber nichts daran, dass der Wein mit genauso viel Handarbeit hergestellt wurde, reduziert dank dem Glasverschluss aber die Angst vor einem möglichen Korkfehler oder einem nicht gut schließenden Korken ungemein. Die Chardonnay Reben für den Wein stehen am Leithagebirge auf Boden mit Kalk- und Schieferanteilen. Der Leithaberg von Heinrich enthält Trauben aus verschiedenen Lagen im Leithagebirge, die nach der Ernte 2014 eine Nacht auf der Maische verblieben sind und nach der spontanen Gärung noch 19 Monate auf der eigenen Hefe im gebrauchten Holz reifen durften. Gefüllt wurde dann im Mai 2016 und der Wein hatte nochmal einige Jahre Zeit in der Flasche bevor er jetzt in unsere Gläser geflossen ist.

Und da passiert direkt nach dem Aufmachen auch gleich richtig was. Der Wein ist extrem dicht in der Nase, nussig mit Noten von Kumquats und Rauch und dazu ein bisschen Feuerstein. Trotz der Zeit auf der Flasche verträgt der Chardonnay gleich nochmal richtig viel Luft. So ein Glasverschluss lässt davon halt eher weniger in die Flasche. Auch auf der Zunge ist er schwer zu greifen und enorm dicht und fest. Er hat Säurebiss, Zitrusfrucht, ein bisschen Holz und am Ende, deutlich nach dem Runterschlucken, auch noch eine feine Butternote. Hier meint man auch die Flaschenreife zu schmecken, von der in der, trotz Luft, weiterhin dichten Nase nichts zu spüren ist. Der Chardonnay ist kompromisslos, fruchtkarg, aber enorm lang und packend.

Diese Intensität bleibt den ganzen Abend. Holz, Feuerstein, eine Note Frucht und der Rauch. Im Mund wird er feiner, die Würze dominiert zwar, aber er wirkt jetzt enorm frisch und bekommt hintenraus eine angenehm salzige Note auf den Lippen. Es fühlt sich so an, als wäre er noch ganz am Anfang seiner Entwicklung und was auf jeden Fall klar ist, ist dass man hier ziemlich viel Wein im Glas hat.

Die Nacht bringt Kräuter, es wird buttriger aber ganz aufmachen oder viel zugänglicher werden will der Duft auch jetzt nicht. Egal, wir haben Spaß. Das röstig Rauchige, das Mundgefühl, diese Geradlinigkeit und trotzdem die intensive Dichte ist toll. Nicht unbedingt ein Wein fürs entspannte Glas am Nachmittag, viel mehr eine intensive und interessante Chardonnay Erfahrung.

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