15.8.2021

Buronfosse - Les Ammonites 2018

Wir trinken von der Domaine Buronfosse einen Chardonnay Les Ammonites 2018 aus dem Jura.

Lang keinen Jura Chardonnay mehr im Glas gehabt und das bei der immer größer werdenden Begeisterung für diese Weine. Dieses mal kommt der Wein von der Domaine Buronfosse. Peggy und Jean Pascal Buronfosse machen im Süden des Jura auf circa 4 Hektar ihre Weine. Wie auch bei den anderen hier bisher vorgestellten Weinen und Weingütern aus dem Jura wird naturnah gearbeitet. Es wird viel mit der Hand gemacht und komplett auf synthetische Spritzmittel verzichtet. Fast selbstverständlich werden die Trauben nach der Lese spontan vergoren. Anschließend wird schonend gepresst und der Wein für den Les Ammonites dann noch für 18 Monate im gebrauchten Barrique ausgebaut bevor dieser minimal geschwefelt gefüllt wird. Den Namen hat der Wein von seinem Untergrund, die Reben stehen auf grauem Mergel, einer Mischung aus Kalkstein und Ton, in dem man wohl immer wieder versteinerte Ammoniten finden kann.

Direkt nach dem Öffnen riecht es nach Mirabellenlikör, Jod und frischen Pfirsichen. Dahinter kommt ein Hauch angegorene Apfelschale, die in der einen oder anderen Form ja ganz oft in diesen Weinen zu finden ist. Auf der Zunge kommt viel gelbe Frucht und irgendwie wirkt er fast ein bisschen süß. Ich gehe davon aus, dass der Wein komplett durchgegoren ist, aber Werte habe ich keine gefunden. Da ist einfach so viel Frucht und Extrakt auf der Zunge, der dann hintenraus von einem Kick Zitrusfrucht abgelöst wird. Das ist anders als die letzten Chardonnays aus dem Jura, die ja eher fruchtkarg waren und voll über die Mineralik und das Mundgefühl gekommen sind. Gut gefallen tut mir der Wein trotzdem schon.

Mit mehr Luft geht der Duft nach Mirabellenlikör zurück, jetzt ist da Sahneeis und Amarenakirschen. Und tatsächlich, auch dieser Chardonnay wird immer mineralischer und strukturierter. Nicht, dass mir das gefehlt hätte, aber jetzt wo es schonmal passiert, kann man das auch toll finden. Gleichzeitig geht der empfundene Eindruck an Süße auf der Zunge immer weiter zurück. Jetzt ist der Les Ammonites ziemliche geradeaus, mit leichter Salznote, Säurezug und feiner Struktur. Der Wein zieht an der Zunge, fordert den nächsten Schluck und die Grapefruit bleibt hinten raus lange liegen.

Nach einer Nacht findet dann die Entwicklung vom ersten Abend zusammen. Ein bisschen Mirabelle, Tannenhonig, leichte Oxidation, leichte Laktik, Kräuter, Mineralik und Struktur. Volle Jura Chardonnay Breitseite. Und auf der Zunge zieht er mit viel Fokus und ordentlich Würze. Das passt zum Sommer, das hat Anspruch, kann aber trotzdem in großen Schlucken seiner Bestimmung zugeführt werden. Gerade voll mein Beuteschema.

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