17.10.2021

Ökonomierat Rebholz - Im Sonnenschein Weisser Burgunder 2016

Diese Woche gibt es eine Flasche Weißer Burgunder Im Sonnenschein 2016 vom Weingut Ökonomierat Rebholz aus der Pfalz.

Wie angekündigt bleiben wir bei der Rebsorte Weissburgunder. Wir wechseln aber das Anbaugebiet in die Pfalz. Aus der Siebeldinger Lage Im Sonnenschein an der südlichen Weinstraße hatten wir vor einiger Zeit schon eine Flasche Riesling im Glas. Vom gleichen Weingut, Ökonomierat Rebholz, probieren wir dieses mal das Weissburgunder Große Gewächs aus dem Jahr 2016. Im Gegensatz zu vielen anderen Weissburgundern wird hier beim Ausbau auf Holz verzichtet und der Wein wird im Edelstahltank vergoren. Damit wird dann natürlich besonders die Charakteristik der Rebsorte aber auch der Lage betont und ein bisschen weniger das, was der Winzer im Keller macht. Die Reben für den Wein stehen auf Muschelkalk in südlicher Hanglage. Das bedeutet in der Pfalz viel Sonne. Da passt der Lagenname.

In der Nase geht es intensiv los. Viel Mineralik, Maracuja, Mirabellen, Birne, Ananas, Stachelbeermarmelade und Butterstreusel. Da passiert so viel, die Frucht ist so frisch, so klar und macht wirklich Spaß und die Mineralik dazu bringt Tiefe und Ernsthaftigkeit. Das geht auch im Mund so weiter. Auch da bringt der Wein ordentlich Stein auf die Zunge, hat eine tolle Säure und feine Würze hinten raus. Keine Spur von den paar Jahren auf der Flasche.

Das Spiel aus der Frucht und der Mineralik in der Nase und die immer knackiger werdende Säure bestimmen den ganzen Abend. Die aufkommende Zitrusfrucht fügt sich perfekt ein. Ich persönlich mag ja Holznote im Weissburgunder und schon auch gerne mal kräftig. Aber diesem Wein fehlt gar nichts und die Entscheidung hier den Fokus eben nicht aufs Holz zu legen kann man beim Trinken mehr als nachvollziehen. Die Klarheit die der Wein auf die Zunge bringt ist großartig.

Nach einer Nacht im Kühlschrank wirkt die Frucht etwas reifer und zurückhaltender. Im Mundgefühl ist eine cremige Note dazu gekommen. Alles wirkt ein wenig weicher, ausgeruhter. Da ist natürlich noch die Frische aus der Säure und die mineralische Struktur, aber die leichte Cremigkeit, die Kräuterigkeit und die etwas reifere Frucht geben dem Wein ein Gefühl von Gelassenheit. Die Klarheit und Eleganz und gleichzeitige Intensität sind sowieso das was den Wein ausmacht. Auch ganz am Ende des zweiten Abends kommen mit jedem Schwenken noch neue Aromen an die Nase. Und wie schon beim Riesling aus gleichem Hause habe ich das Gefühl, dass wir ganz am Anfang stehen und der Wein das noch viele Jahre zeigen kann. Ein Wein, an dem sich in Zukunft bei mir im Kopf Weissburgunder messen müssen.

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