15.5.2022

Matassa - Tattouine Rouge 2018

Wir trinken vom Weingut Matassa aus Südfrankreich eine Cuvée aus roten und weißen Trauben, den Tattouine Rouge 2018.

Ich habe eine Serie über einen bestimmten, ehemaligen Kopfgeldjäger nachgeholt. Und auch wenn eine in den Weiten des Internets gefundene Quelle sagt, dass dieser Wein nicht etwa nach einem bestimmten Planeten benannt ist, auf dem exakt dieser ehemalige Kopfgeldjäger sich wieder aus einem Sarlacc befreit hat, dann liegt doch zumindest die Verbindung sehr nahe. Ich mein, da ist ein roter Planet auf dem Label. Und ich mag diese Verbindung auch gerade mehr als die Namensherkunft vom einzelnen Weinberg in welchem die Reben auf rotem Schiefer stehen. Seis drum. Irgendwie ist es auch ziemlich lustig, dass auch die zweite Flasche Matassa im Blog schon wieder eine Cuvée aus weißen und roten Trauben ist und wir hier damit quasi schon wieder Schiller trinken. In diesem Fall sind Grenache Gris und Grenache Noir zu etwa gleichen Teilen im Wein. Und wenn man sich die Farbe auf dem Bild anschaut, dann könnte man schon anfangen darüber zu streiten, ob Rotwein hier als Schlagwort überhaupt noch genutzt werden sollte, oder ob das nicht eigentlich eher Rosé ist. Aber auch hier: Seis drum. Die Eckdaten von Weingut und Weinbereitung haben wir das letzte mal schon abgehandelt, so dass wir heute direkt zum Wein kommen.

Mangels meiner vorherigen Recherche und dem eher impulsiven Öffnen des Weines, nachdem er mich im Keller förmlich angesprungen hat und dann aber noch ein paar Stunden rumgestanden ist, kommt der erste Schluck irgendwo kurz vor Zimmertemperatur ins Glas. Das tut der ganzen Sache nicht unbedingt einen großen Abbruch, sei aber erwähnt, da er sich kühl noch eine ganze Ecke schöner trinkt. Seid also nicht ich und überlegt euch vorher die optimale Trinktemperatur. Bei uns heißt es jetzt aber Probierschluck und dann Kühlschrank. Wild ist der Wein. Da ist dreckige Erdbeere, ein veritabler Stinker, Kräuter und Kirsche. Auf der Zunge wirkt er dafür aber super klar. Die schöne Frucht im Zusammenspiel mit einem ganz weichen Gerbstoff ist richtig gut. Außerdem ist da erstaunlich viel Rauch in der Nase. Ganz ehrlich, das ist auch warm mehr als nur in Ordnung und mit Luft wird schon jetzt die Frucht immer schöner und die Kräuter intensiver. Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich eine mindestens schwierige Vergangenheit mit Schiller habe. Das hier rockt aber.

Kalt wird der Wein dann verboten saufweinig. Das hat so ein bisschen eine Mischung aus Kirschbonbons und Kräutern jetzt. Der Gerbstoff ist noch weicher, der Rauch wieder komplett verschwunden. Die Struktur macht den Wein spannend und die Säure ist super frisch. Boba mag fett sein, dieser Wein ist es nicht. Und es ist auch kein ultra komplexer Wein. Muss er ja aber auch nicht sein.

Einen Tag später bleibt das so. Der Wein erinnert jetzt ein bisschen an Bionade. Viel Kirsche, etwas Rose vielleicht. Mir hat der Gerbstoff am ersten Abend minimal besser gefallen. Geht mir aber oft so bei eher hellen Naturals. Da der Wein den ersten Abend aber sowieso selten überleben sollte, ist das schon ok. Die Frische, die Tom Lubbe in seine Weine bekommt ist auf jeden Fall jedes mal wieder beeindruckend.

Das schmeckt sicher auch in der Mos Eisley Cantina. In diesem Sinne: Bring the same bottle again.

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